Aktualisiert am 18.12.2023

Behandlung von Regelbeschwerden

Lesedauer: 4 Minuten

Welche Möglichkeiten gibt es?

Das Phänomen der Tage vor den Tagen wurde bereits in der Antike beschrieben. Was von manchen als „schlechte Laune“ oder „Dünnhäutigkeit“ in der Zeit vor der Menstruation abgetan wird, ist für viele Frauen eine erhebliche Belastung. Rund 150 verschiedene Symptome in der zweiten Zyklushälfte werden heute unter der Bezeichnung Prämenstruelles Syndrom (PMS) zusammengefasst. Das Beschwerdebild gestaltet sich vielfältig: die Frauen leiden unter psychischen und physischen Symptome wie Schlafstörungen, depressiver Verstimmung, Brustschmerzen (Mastodynie) und Kopfschmerzen (Menstruelle Migräne).

So belastend die Zeit vor den Tagen auch sein mag, müssen Sie dennoch nicht still und leise vor sich hin leiden. Es gibt viele Möglichkeiten, die Ihnen helfen können, besser durch diese Zeit zu kommen.
Auch andere Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen und Krämpfe oder Zyklusstörungen können behandelt werden.

Was es nicht gibt: eine Standardtherapie

Die eine, allgemein anerkannte Standardtherapie gibt es nicht. Sie kann es letztlich auch gar nicht geben. Denn jede Frau ist für sich genommen ein einzigartiges Individuum mit speziellen Bedürfnissen und Symptomen.

Man geht davon aus, dass hormonelle Verschiebungen eine relevante Rolle im Geschehen spielen. Darunter fällt unter anderem ein erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin, was wiederum die Balance zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron stören kann. Hier finden Sie mehr zu den Hormonen, die den weiblichen Zyklus bestimmen: weiblicher Zyklus: Ablauf, Hormone, Beschwerden
Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch immer nicht aufgeklärt.

Gegen eine Standarttherapie spricht außerdem, dass es wohl nicht nur eine, sondern mehrere mögliche Ursachen und Begleitfaktoren für die Symptomentwicklung gibt. Die Beschwerden werden also nicht von einem definierten Ereignis ausgelöst, sondern sind das Ergebnis verschiedener Umstände – die sich wiederum von Frau zu Frau unterscheiden.

Darüber hinaus kann das Prämenstruelle Syndrom bei jedem sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche der betroffenen Frauen leiden beispielsweise kaum unter körperlichen, dafür aber umso mehr unter seelischen Beschwerden. Bei anderen ist es wiederum genau umgekehrt.

Zudem variieren die Beschwerden auch häufig bei ein und derselben Person im Verlauf der fruchtbaren Lebensphase. Neuauftreten, völliges Verschwinden, Änderungen in Art, Intensität und Häufigkeit – alles ist möglich.

Aber wenn es kein einheitliches Beschwerdebild gibt, woran kann man sich da orientieren?

Wie findet Frau die für sie passende Option?

Die Zuordnung des eigenen Beschwerdebildes zu einem der verschiedenen PMS-Typen hilft da schon mal weiter. Belasten Sie Symptome wie Gewichtszunahme und Kopfschmerzen besonders stark? Oder leiden Sie eher unter Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit? Basierend auf den dominierenden Symptomen können Sie sich einem der Typen zuordnen und somit Hinweise auf eine für Sie passende Art der Behandlung erhalten.
Richtungsweisend ist zudem eine möglichst umfassende Analyse Ihrer persönlichen Situation. Werden Sie sich über Ihre individuellen Präferenzen klar. Berücksichtigen Sie diese bei der Auswahl der in Frage kommenden Behandlungsoptionen. Was tut Ihnen gut? Womit fühlen Sie sich wohl?


Tipp: Es ist grundsätzlich empfehlenswert, eine Beratung durch den Arzt in Anspruch zu nehmen. Reden Sie mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin über ihre Symptomatik! Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, Erkrankungen wie zum Beispiel eine Endometriose auszuschließen. Gemeinsam können Sie die richtigen Schritte einleiten. Mehr dazu unter Wann zum Arzt bei PMS und Regelbeschwerden?

Schafft eine Lebensstiländerung Erleichterung?

Wenn Ihr Lebensstil als mitverantwortlicher „Übeltäter“ in Frage kommt, ist das nicht nur eine unangenehme, sondern auch eine gute Nachricht:  Sie können etwas ändern und selbst für Abhilfe sorgen – und zwar dauerhaft! Zum Beispiel durch die Reduktion von negativem Stress. In der Regel wirken sich die Verbesserungen durch ein modifiziertes Verhalten auch in anderen Lebensbereichen positiv aus.

Wann Medikamente helfen – und welche

Dennoch gibt es gute Gründe, auch von den medikamentösen Optionen Gebrauch zu machen:

  • Die Einnahme von Tabletten ist in der Regel deutlich einfacher, als Gewohnheiten und Rahmenbedingungen zu ändern.
  • Vor allem bei starken Schmerzen ist zudem die schnelle Wirksamkeit bestimmter Medikamente ein Vorteil.
  • Häufig versetzen die günstigen Effekte von geeigneten Arzneimitteln die geplagten Frauen erst in die Lage, andere, nichtmedikamentöse Lösungsstrategien in Angriff zu nehmen.
  • In manchen Fällen bleiben andere Maßnahmen auch schlicht wirkungslos. 

Welche Medikamente kommen nun zur Behandlung von regelabhängigen Beschwerden wie PMS und Regelschmerzen in Frage? Das sind im Wesentlichen drei Gruppen:

  • pflanzliche Arzneimittel 
  • chemisch-synthetische Medikamente 
  • Hormontherapeutika 

Zur Gruppe der chemisch-synthetischen Medikamente zählen neben entwässernden Medikamenten (Diuretika) vor allem Schmerzmittel (Mehr dazu unter: Schmerzmittel bei Regelschmerzen und PMS) und Antidepressiva (Mehr dazu unter: Antidepressiva bei PMS?). Ein Manko dieser Präparate besteht darin, dass sie lediglich an den Symptomen ansetzen, nicht aber an den Ursachen. Es ist zwar eine vorübergehende Linderung, aber kein Ende der Problematik abzusehen. Dafür sind gerade mit einem längerfristigen Gebrauch teilweise nicht unerhebliche Risiken und Nebenwirkungen verbunden.
Letzteres gilt auch für Hormonpräparate (Hormonelle Kontrazeptiva bei PMS​​​​​​​), wobei es hier vor allem um Östrogene und Gestagene bzw. deren Kombination geht. Zwar steht mit der Antibabypille eine im Rahmen der Verhütung ausgiebig genutzte und bewährte Variante zur Verfügung, um über eine Angleichung des Hormonspiegels die Symptome zu reduzieren. Bei aktuellem Kinderwunsch kommt diese Option allerdings nicht in Frage. Auch sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um einen mehr oder weniger massiven Eingriff in das natürliche Hormongefüge Ihres Körpers handelt.

Pflanzliche Arzneimittel: für Frauen häufig 1. Wahl

Tatsächlich werden heute die sogenannten Phytopharmaka (Pflanzliche Arzneimittel bei PMS und Regelbeschwerden) von vielen Frauen bevorzugt. Bereits seit Jahrhunderten werden die Wirksamkeit und gleichzeitig gute Verträglichkeit der Pflanzenmedizin in der Volksheilkunde sehr geschätzt. Mittlerweile haben pflanzliche Präparate auch in der modernen Medizin bei verschiedenen Formen von Zyklusbeschwerden ihre berechtigte Anerkennung. Sie haben einen festen Platz in der ärztlichen Empfehlung eingenommen – allen voran der Mönchspfeffer bei PMS- und Regelbeschwerden.  
Die Heilpflanze, die auch Keuschlamm oder botanisch Vitex agnus-castus genannt wird, kann den Zyklus harmonisieren, PMS-Beschwerden reduzieren und Regelbeschwerden lindern.

Die Anwendung von wirksamen und sehr gut verträglichen pflanzlichen Arzneimitteln wie Agnucaston® 20 mg und Agnucaston® kommt dem Wunsch vieler Frauen nach einer natürlichen und gut verträglichen Therapie entgegen.
Mehr zum Thema „Pflanzliche Arzneimittel“ im Allgemeinen und Mönchspfeffer im Speziellen finden Sie hier: Pflanzliche Arzneimittel bei PMS und Regelbeschwerden und hier Mönchspfeffer bei PMS- und Regelbeschwerden.

 

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen 

Appleton, S.M. (2018): Premenstrual Syndrome: Evidence-based Evaluation and Treatment, in: Clin Obstet Gynecol., Bd. 61, Nr.1, S. 52-61, [online] doi:10.1097/GRF.0000000000000339. I Netter, F.H. (2006): Netter's Gynäkologie, 1. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Thieme. I Pinkerton, J.V. (2021): Prämenstruelles Syndrom (PMS), MSD Manuals, [online] https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/menstruationsst%C3%B6rungen-und-abnormale-scheidenblutungen/pr%C3%A4menstruelles-syndrom-pms [abgerufen am 25.11.2022].

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