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Aktualisiert am 02.12.2024

Brustschmerzen (Mastodynie) bei PMS: mögliche Ursachen und Diagnose

Hormone in Unordnung

Unter dem Begriff Prämenstruelles Syndrom (PMS) werden rund 150 verschiedene PMS-Symptome zusammengefasst – körperliche und seelische. Mit einem geschätzten Vorkommen von 70 % sind schmerzende Brüste dabei das häufigste. Etwa ein Drittel aller Frauen im gebärfähigen Alter leidet regelmäßig unter gespannten und schmerzenden Brüste in der zweiten Zyklushälfte. Ab dem 30. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit für diese Art der Beschwerden, aber auch jüngere Frauen können betroffen sein. Der medizinische Fachbegriff dafür ist Mastodynie. Die Beschwerden sind zyklusabhängig und dauern mehrere Tage an, kurz vor der Menstruation sind sie am stärksten.

Lesedauer: 3 Minuten

 

 

Was ist der Auslöser der zyklischen Beschwerden?

Als Grund für die Brustschmerzen werden hormonelle Ursachen gesehen. Der genaue Entstehungsprozess der Brustschmerzen ist allerdings noch unklar. Schwankungen der Hormonkonzentrationen im Blut spielen dabei aber ziemlich sicher eine Rolle. Zu den wichtigsten Faktoren werden ein ständiger leichter Überschuss der Hormons Prolaktin (latente Hyperprolaktinämie) und ein relativer Überschuss des Hormons Östrogen gezählt. Um das zu verstehen, muss man ein wenig tiefer in die Materie des weiblichen Hormonstoffwechsels eintauchen. Lesen Sie hier mehr zum Thema: weiblicher Zyklus: Ablauf, Hormone, Beschwerden

Das Hormon Prolaktin stimuliert die Durchblutung der Brust

Die drei Hormone Prolaktin, FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) werden in der Hirnanhangsdrüse, der sogenannten Hypophyse, gebildet. Diese Hormone regen das Wachstum in den Keimdrüsen an und haben einem Einfluss auf die hormonelle Regulation im Körper der Frau. Das Gleichgewicht zwischen den Sexualhormonen gerät bei einem erhöhten Prolaktin-Spiegel aus der Balance. Denn Prolaktin

  • sorgt dafür, dass weniger FSH und LH freigesetzt wird
  • stimuliert die Durchblutung und das Drüsenwachstum der Brust
  • hemmt die Bildung des Hormons Progesteron

Östrogen-Überschuss sorgt für Wassereinlagerung in den Brüsten

Ein Progesteron-Mangel kann also von einem Prolaktin-Überschuss ausgelöst werden. Der Mangel kann zusätzlich noch durch eine Gelbkörperschwäche begünstigt werden. In diesem Fall wird im Gelbkörper weniger Progesteron produziert als normalerweise.

Progesteron steht eigentlich mit dem Hormon Östrogen im Gleichgewicht. Bildlich kann man sich das Ganze wie eine Waage vorstellen: Progesteron auf der einen Seite, Östrogen auf der anderen. Ist nun weniger Progesteron vorhanden (durch den Prolaktin-Überschuss und/oder eine Gelbkörperschwäche) kippt die Waage auf die Seite des Östrogens. Ein Östrogen-Überschuss ist entstanden. Das präzise aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der beiden Sexualhormone wird gestört, die Waage aus dem Gleichgewicht gebracht. In der Folge können sich Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Brüsten bilden, die Brustschmerzen auslösen. Andere Körperteile wie etwa Hände und Füße können ebenfalls aufgeschwemmt sein.

Und nicht nur die bildliche Hormonwaage kommt aus dem Gleichgewicht: auch die ganz reale Waage kann plötzlich mehr Gewicht anzeigen. Dies ist aber – ebenso wie das unangenehme Gefühl der Aufgedunsenheit und die schmerzenden Brüste – nur ein vorübergehendes Phänomen. Zumindest bis zum nächsten Zyklus.

Wenn selbst das BH-Tragen zur Qual wird

Warum es bei manchen Frauen zu Brustschmerzen kommt, bei anderen aber nicht, ist noch nicht abschließend geklärt. Eventuell entscheiden die individuellen Hormonmengen und Unterschiede in der Rezeptorempfindlichkeit im Brustgewebe darüber, ob die zyklusabhängige Mastodynie, also die Brustschmerzen, auftreten oder nicht. Das Ziehen, die Spannungen, die Verhärtungen, das Schwellungs- und Schweregefühl und nicht zuletzt die Schmerzen – schuld daran sind Flüssigkeitseinlagerungen und die Volumenzunahme im Brustgewebe. Die Berührungsempfindlichkeit der Brust ist mitunter so stark erhöht, dass selbst das Tragen eines BHs zur echten Qual wird. Ein schwacher Trost: nach der Menopause gibt es eine berechtigte Hoffnung auf ein Ende der Mastodynie. Bis dahin lassen sich die Beschwerden unter anderem mit pflanzlicher Heilkraft lindern – allen voran dem Mönchspfeffer bei PMS und Regelbeschwerden.

Wie kommt es zur Diagnose „Mastodynie“?

Die Diagnosestellung erfolgt über den Tastbefund und die Erfassung der individuellen, subjektiven Schmerzstärke anhand einer Schmerzskala. Zudem kann durch den Arzt/die Ärztin eine Hormonbestimmung im Blut vorgenommen werden. Zum Ausschluss von Gewebeveränderungen und dahintersteckenden Erkrankungen können bildgebende Verfahren herangezogen werden, wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung (Mammasonografie).

Mastodynie kann in Kombination mit weiteren Symptomen auftreten

Frauen, die an zyklusabhängigen Brustbeschwerden leiden, zeigen mitunter weitere PMS-Symptome wie Nervosität, Reizbarkeit und Kopfschmerzen. Diese typischen Beschwerden treten regelmäßig vor der Periode auf und lassen jeden Zyklus zu einer neuen Herausforderung für die Betroffenen werden. Linderung verschaffen kann hier das Mönchspfeffer-Präparat Agnucaston® 20 mg. Der darin enthaltene Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) stabilisiert das innere Wohlbefinden, reduziert PMS-Beschwerden (wie die Mastodynie) und lindert Regelbeschwerden. Hier finden Sie mehr zu Agnucaston® 20 mg.

 

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen 

Dickerson, L. M., Mazyck, P. J., & Hunter, M. H. (2003): Premenstrual syndrome, in: American family physician, Bd. 67, Nr. 8, S. 1743-1752. I Marinov, B. Andreeva, A. Pandurska, A. (2015): Mastodynia. Premenstrual syndrome, in: Akush Ginekol (Sofiia), Bd. 53, Nr. 6, S.36-40. I Prämenstruelles Syndrom (PMS) & Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS): Beschwerden & Symptome (o. D.): Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), [online] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/beschwerden-symptome/ [abgerufen am 25.11.2022].

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