Header Zwischenblutung

Lesedauer: 4 Minuten

Zwischenblutungen – Was kann das bedeuten?

Zwischenblutungen können viele unterschiedliche Auslöser haben. Meist stecken hormonelle Ursachen dahinter, sie können aber auch ein Hinweis auf Infektionen oder ernstere Erkrankungen sein.

Lesen Sie hier mehr zu den einzelnen Ursachen und weiteren Fragen rund um das Thema Zwischenblutungen:

Symptome und Anzeichen

Was sind Zwischenblutungen?

Jede Blutung aus der Gebärmutter, die zwischen der monatlichen Periode auftritt, wird als Zwischenblutung bezeichnet – daher auch der Name.

Der Begriff beschreibt also zunächst nur eine Blutung, die abweichend vom normalen weiblichen Zyklus vorkommt und gibt keinen Hinweis auf die Ursache oder die Ausprägung. Diese kann stark sein oder auch ganz schwach. Eine schwache Zwischenblutung mit ganz wenig bräunlichem Blut nennt man Schmierblutung (engl. Spotting).

Wie sehen Zwischenblutungen aus?

Aussehen und Ausprägung einer Zwischenblutung können komplett unterschiedlich sein. Ganz schwache Blutungen, sog. Schmierblutungen, äußern sich meist als leichter bräunlicher Ausfluss und werden von betroffenen Frauen oft nur als Verfärbung in der Unterwäsche bemerkt – daher auch die englische Bezeichnung Spotting.

Bei stärkeren Zwischenblutungen ist das Blut meist heller und der Ausfluss ist flüssiger. In der Regel sind Zwischenblutungen trotzdem schwächer als die normale Regelblutung. Starke Blutungen werden manchmal auch durch Ziehen oder krampfartige Schmerzen im Unterleib begleitet – ähnlich wie kurz vor der Periode, insgesamt aber auch oft weniger stark ausgeprägt.

Wie lange dauern Zwischenblutungen?

Auch die Dauer der Blutung unterliegt großen individuellen Unterschieden und hängt unter anderem auch von der Ursache ab. Meist dauern Zwischenblutungen nur wenige Stunden bis zu einem Tag. In seltenen Fällen können sie aber auch über mehrere Tage anhalten.

Treten Zwischenblutungen wiederholt auf, also kommt es immer wieder zu Blutungen außerhalb des normalen Zyklus, spricht man von einer sog. Metrorrhagie. Diese Form der Zyklusstörung tritt besonders häufig in hormonellen Umstellungsphasen, also der Pubertät und während der Wechseljahre, auf.

Ursachen und Auslöser

Wieso bekommt man Zwischenblutungen?

Zwischenblutungen oder Schmierblutungen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Meist stecken harmlose hormonelle Veränderungen dahinter, vor allem während der Pubertät und der Wechseljahre. Bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus kann es mitunter schwierig sein, Zwischenblutungen von der normalen Periode zu unterscheiden.

Auch hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille können Zwischenblutungen auslösen, besonders während der ersten Zyklen nach Beginn der Einnahme. Auch bei anderen Verhütungsmethoden wie der Hormonspirale oder der Drei-Monats-Spritze können zu Beginn solche unregelmäßigen Blutungen auftreten.

Schmierblutungen um den Eisprung herum sind meist harmlos

Eine ganz natürliche Zwischenblutung kann auch bei einem regelmäßigen Zyklus vorkommen, nämlich beim Eissprung. Diese sogenannte Ovulationsblutung ist völlig harmlos und vermutlich auf das plötzliche Absinken des Östrogenspiegels beim Eisprung zurückzuführen. Ovulationsblutungen kommen nicht bei jeder Frau vor und wenn doch, treten sie auch nicht bei jedem Zyklus auf. Die genauen Einzelheiten hinter dieser natürlichen Zwischenblutung sind noch nicht abschließend geklärt.

Leichte Schmierblutung beim Einnisten der Eizelle

Eine leichte Zwischenblutung in der zweiten Zyklushälfte kann auch ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet, kommt es häufig zu einer sog. Einnistungsblutung. Die meist leichte Schmierblutung tritt häufig ein bis zwei Wochen nach der Befruchtung der Eizelle auf und fällt somit in etwa in den Zeitraum, in dem auch die normale Periode beginnen würde. Daher kann es schwierig sein, die beiden Blutungen sicher zu unterscheiden. Eine Einnistungsblutung ist aber in aller Regel deutlich schwächer, als eine normale Regelblutung.

Zwischenblutungen können auch  andere Ursachen haben, die weiter durch einen Arzt abgeklärt werden sollten.

Kann man durch Stress Zwischenblutungen bekommen?

Stress und psychische Belastung können sich durchaus auf den weiblichen Zyklus auswirken und auch mal Zwischenblutungen auslösen.

Der weibliche Hormonhaushalt ist ein empfindliches Gleichgewicht. Stress führt zur Ausschüttung von Cortisol, das unter anderem den Hormonhaushalt beeinflusst und so zu Zyklusunregelmäßigkeiten und auch zu unerwarteten Zwischenblutungen führen kann.

Welche Krankheiten verursachen Zwischenblutungen?

Meist sind Zwischenblutungen harmlos, manchmal können aber auch ernstere Erkrankungen dahinterstecken. Deswegen sollte jede Blutung, die außerhalb der Periode auftritt, immer sicherheitshalber beobachtet und im Zweifel ärztlich abgeklärt werden. Mögliche Ursachen für Zwischenblutungen sind folgende Erkrankungen:

  • Entzündungen (Gebärmutter, Eierstöcke)
  • Infektionen (Chlamydien, Syphilis)
  • Ovarialzysten (Zysten im Eierstock)
  • Endometriose (Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter)
  • Myome (gutartige Tumore in der Gebärmutter)
  • Bösartige Tumore (Zervixkarzinom, Endometriumkarzinom)
  • Störungen im Hormonhaushalt (Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz), Östrogenmangel)
  • Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus)

Wann sollte man mit Zwischenblutungen zum Arzt?

Zwischenblutungen treten bei den meisten Frauen hin und wieder auf, vor allem während der Pubertät und den Wechseljahren,  und sind in der Regel harmlos. Auch, wenn nicht gleich Grund zur Sorge besteht, sollten Zwischenblutungen trotzdem beobachtet werden. Treten diese häufiger auf, werden die Blutungen von anderen Symptomen wie starken Schmerzen begleitet oder liegen besondere Umstände vor, sollten betroffene Frauen zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für die Unregelmäßigkeiten genauer zu untersuchen.

In folgenden Situationen, sollten Zwischenblutungen auf jeden Fall einmal durch einen Arzt abgeklärt werden:

  • wenn sie häufiger auftreten
  • bei mehreren Zwischenblutungen direkt hintereinander
  • bei sehr starken Blutungen
  • wenn sie mehrere Tage lang anhalten
  • wenn sie nach den Wechseljahren auftreten
  • bei Begleitsymptomen wie starken Schmerzen, Krämpfen, Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit, Schwindel
  • wenn sie während einer Schwangerschaft auftreten

Zwischenblutungen in der Schwangerschaft – was steckt dahinter?

Bei Zwischenblutungen während einer Schwangerschaft sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, damit Komplikationen für Mutter und Kind rechtzeitig ausgeschlossen werden können.

Auch, wenn viele Frauen verständlicherweise verunsichert sind, sind solche Zwischenblutungen aber in der Regel harmlos und auf die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft zurückzuführen. Etwa 20–30 % der schwangeren Frauen sind davon betroffen, vor allem im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft.  

Trotzdem sollten solche Blutungen immer lieber einmal durch einen Arzt abgeklärt werden. Manchmal können auch ernstere Ursachen wie eine drohende Fehlgeburt oder bestimmte Erkrankungen hinter den Blutungen stecken. Auch eine ungünstige Lage der Plazenta kann vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte Blutungen auslösen.

 

Zwischenblutungen – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen ➚

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

mehr Informationen ➚

Siegel Der Bayerische Mittelstandspreis 2021
Siegel Die Goldene Tablette®
Siegel Innovativ durch Forschung
Apothekenfinder ErstattungJetzt kaufen