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Aktualisiert am 02.12.2024

Lesedauer: 4 Minuten

Zwischenblutungen – Was kann das bedeuten?

Zwischenblutungen können viele unterschiedliche Auslöser haben. Meist stecken hormonelle Ursachen dahinter, sie können aber auch ein Hinweis auf Infektionen oder ernstere Erkrankungen sein.

Lesen Sie hier mehr zu den einzelnen Ursachen und weiteren Fragen rund um das Thema Zwischenblutungen:

Symptome und Anzeichen

Was sind Zwischenblutungen?

Jede Blutung aus der Gebärmutter, die zwischen der monatlichen Periode auftritt, wird als Zwischenblutung bezeichnet – daher auch der Name.

Der Begriff beschreibt also zunächst nur eine Blutung, die abweichend vom normalen weiblichen Zyklus vorkommt und gibt keinen Hinweis auf die Ursache oder die Ausprägung. Diese kann stark sein oder auch ganz schwach. Eine schwache Zwischenblutung mit ganz wenig bräunlichem Blut nennt man Schmierblutung (engl. Spotting).

Wie sehen Zwischenblutungen aus?

Aussehen und Ausprägung einer Zwischenblutung können komplett unterschiedlich sein. Ganz schwache Blutungen, sog. Schmierblutungen, äußern sich meist als leichter bräunlicher Ausfluss und werden von betroffenen Frauen oft nur als Verfärbung in der Unterwäsche bemerkt – daher auch die englische Bezeichnung Spotting.

Bei stärkeren Zwischenblutungen ist das Blut meist heller und der Ausfluss ist flüssiger. In der Regel sind Zwischenblutungen trotzdem schwächer als die normale Regelblutung. Starke Blutungen werden manchmal auch durch Ziehen oder krampfartige Schmerzen im Unterleib begleitet – ähnlich wie kurz vor der Periode, insgesamt aber auch oft weniger stark ausgeprägt.

Wie lange dauern Zwischenblutungen?

Auch die Dauer der Blutung unterliegt großen individuellen Unterschieden und hängt unter anderem auch von der Ursache ab. Meist dauern Zwischenblutungen nur wenige Stunden bis zu einem Tag. In seltenen Fällen können sie aber auch über mehrere Tage anhalten.

Treten Zwischenblutungen wiederholt auf, also kommt es immer wieder zu Blutungen außerhalb des normalen Zyklus, spricht man von einer sog. Metrorrhagie. Diese Form der Zyklusstörung tritt besonders häufig in hormonellen Umstellungsphasen, also der Pubertät und während der Wechseljahre, auf.

Ursachen und Auslöser

Wieso bekommt man Zwischenblutungen?

Zwischenblutungen oder Schmierblutungen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Meist stecken harmlose hormonelle Veränderungen dahinter, vor allem während der Pubertät und der Wechseljahre. Bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus kann es mitunter schwierig sein, Zwischenblutungen von der normalen Periode zu unterscheiden.

Auch hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille können Zwischenblutungen auslösen, besonders während der ersten Zyklen nach Beginn der Einnahme. Auch bei anderen Verhütungsmethoden wie der Hormonspirale oder der Drei-Monats-Spritze können zu Beginn solche unregelmäßigen Blutungen auftreten.

Schmierblutungen um den Eisprung herum sind meist harmlos

Eine ganz natürliche Zwischenblutung kann auch bei einem regelmäßigen Zyklus vorkommen, nämlich beim Eissprung. Diese sogenannte Ovulationsblutung ist völlig harmlos und vermutlich auf das plötzliche Absinken des Östrogenspiegels beim Eisprung zurückzuführen. Ovulationsblutungen kommen nicht bei jeder Frau vor und wenn doch, treten sie auch nicht bei jedem Zyklus auf. Die genauen Einzelheiten hinter dieser natürlichen Zwischenblutung sind noch nicht abschließend geklärt.

Leichte Schmierblutung beim Einnisten der Eizelle

Eine leichte Zwischenblutung in der zweiten Zyklushälfte kann auch ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet, kommt es häufig zu einer sog. Einnistungsblutung. Die meist leichte Schmierblutung tritt häufig ein bis zwei Wochen nach der Befruchtung der Eizelle auf und fällt somit in etwa in den Zeitraum, in dem auch die normale Periode beginnen würde. Daher kann es schwierig sein, die beiden Blutungen sicher zu unterscheiden. Eine Einnistungsblutung ist aber in aller Regel deutlich schwächer, als eine normale Regelblutung.

Zwischenblutungen können auch  andere Ursachen haben, die weiter durch einen Arzt abgeklärt werden sollten.

Kann man durch Stress Zwischenblutungen bekommen?

Stress und psychische Belastung können sich durchaus auf den weiblichen Zyklus auswirken und auch mal Zwischenblutungen auslösen.

Der weibliche Hormonhaushalt ist ein empfindliches Gleichgewicht. Stress führt zur Ausschüttung von Cortisol, das unter anderem den Hormonhaushalt beeinflusst und so zu Zyklusunregelmäßigkeiten und auch zu unerwarteten Zwischenblutungen führen kann.

Welche Krankheiten verursachen Zwischenblutungen?

Meist sind Zwischenblutungen harmlos, manchmal können aber auch ernstere Erkrankungen dahinterstecken. Deswegen sollte jede Blutung, die außerhalb der Periode auftritt, immer sicherheitshalber beobachtet und im Zweifel ärztlich abgeklärt werden. Mögliche Ursachen für Zwischenblutungen sind folgende Erkrankungen:

  • Entzündungen (Gebärmutter, Eierstöcke)
  • Infektionen (Chlamydien, Syphilis)
  • Ovarialzysten (Zysten im Eierstock)
  • Endometriose (Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter)
  • Myome (gutartige Tumore in der Gebärmutter)
  • Bösartige Tumore (Zervixkarzinom, Endometriumkarzinom)
  • Störungen im Hormonhaushalt (Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz), Östrogenmangel)
  • Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus)

Wann sollte man mit Zwischenblutungen zum Arzt?

Zwischenblutungen treten bei den meisten Frauen hin und wieder auf, vor allem während der Pubertät und den Wechseljahren,  und sind in der Regel harmlos. Auch, wenn nicht gleich Grund zur Sorge besteht, sollten Zwischenblutungen trotzdem beobachtet werden. Treten diese häufiger auf, werden die Blutungen von anderen Symptomen wie starken Schmerzen begleitet oder liegen besondere Umstände vor, sollten betroffene Frauen zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für die Unregelmäßigkeiten genauer zu untersuchen.

In folgenden Situationen, sollten Zwischenblutungen auf jeden Fall einmal durch einen Arzt abgeklärt werden:

  • wenn sie häufiger auftreten
  • bei mehreren Zwischenblutungen direkt hintereinander
  • bei sehr starken Blutungen
  • wenn sie mehrere Tage lang anhalten
  • wenn sie nach den Wechseljahren auftreten
  • bei Begleitsymptomen wie starken Schmerzen, Krämpfen, Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit, Schwindel
  • wenn sie während einer Schwangerschaft auftreten

Zwischenblutungen in der Schwangerschaft – was steckt dahinter?

Bei Zwischenblutungen während einer Schwangerschaft sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, damit Komplikationen für Mutter und Kind rechtzeitig ausgeschlossen werden können.

Auch, wenn viele Frauen verständlicherweise verunsichert sind, sind solche Zwischenblutungen aber in der Regel harmlos und auf die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft zurückzuführen. Etwa 20–30 % der schwangeren Frauen sind davon betroffen, vor allem im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft.  

Trotzdem sollten solche Blutungen immer lieber einmal durch einen Arzt abgeklärt werden. Manchmal können auch ernstere Ursachen wie eine drohende Fehlgeburt oder bestimmte Erkrankungen hinter den Blutungen stecken. Auch eine ungünstige Lage der Plazenta kann vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte Blutungen auslösen.

 

Zwischenblutungen – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Können Zwischenblutungen durch zu wenig Essen ausgelöst werden?

Mangelernährung bzw. Unterernährung können zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen oder sogar dazu, dass die Periode ganz ausbleibt. Das liegt daran, dass sich die Mangelernährung auf den weiblichen Hormonhaushalt auswirkt und diesen sozusagen „durcheinanderbringt“.

Das äußert sich häufig zunächst durch Zyklusunregelmäßigkeiten, bei denen die Monatsblutung ab und zu ausbleibt. Auch Zwischenblutungen können auftreten. Bei starker Unterernährung kann es auch zu einem vollständigen Verlust der Periode kommen, Ärzte sprechen hier von einer sogenannten Amenorrhoe.

Woher weiß ich, ob es die Periode oder eine Zwischenblutung ist?

Bei einem regelmäßigen Zyklus setzt die Periode etwa alle 28 Tage ein und dauert zwischen drei und sieben Tagen. Jede Blutung, die außerhalb dieses Zeitfensters zusätzlich auftritt, wird als Zwischenblutung bezeichnet.

Schwierig wird die Unterscheidung bei Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus. Setzt die Periode mal früher und mal später ein, bleibt sie manchmal aus oder dauert nur wenige Tage, kann es vorkommen, dass man nicht sicher sagen kann, ob es sich um eine Zwischen- oder die normale Regelblutung handelt.

Grundsätzlich gilt als Anhaltspunkt, dass Zwischenblutungen meist schwächer und kürzer als die normale Periode sind. Da aber auch die Regelblutung individuellen Schwankungen unterliegt, und mal stärker und mal schwächer ausfallen kann, lässt sich auch darüber keine sichere Unterscheidung garantieren.

Zwischenblutung durch Stress – was tun?

Psychischer und körperlicher Stress können sich auf den weiblichen Zyklus auswirken und diesen beeinflussen. Das kann sich auf unterschiedliche Arten äußern und in manchen Fällen auch zu Zwischenblutungen führen.

Treten diese häufiger auf, sollte das einmal ärztlich abgeklärt werden. Betroffene selbst sollten versuchen, großen Stress im beruflichen und privaten Umfeld bestmöglich zu reduzieren. Dabei können Bewegung und Sport helfen. Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, dass sich betroffene Frauen insgesamt wohler und fitter fühlen. Außerdem ist es wichtig, individuelle Entspannungsmethoden zu finden, bei denen man effektiv Stress abbauen und Energie tanken kann. Das können bestimmte Yoga-Übungen sein, ein morgendlicher Spaziergang im Wald oder ein entspannendes Hörbuch – hier muss jede Frau selbst herausfinden, was ihr guttut.  

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Medizinjournalist

Dr. med. Jörg Zorn
Medizinjournalist

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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